Heinz Peltzer und die WDR-Servicezeit testen Werkstätten!
von Christa Rahner-Göhring
Ein Test mit Wartezeiten und Verwechslungen
Als Immo Mäueler bei Heinz Peltzer anfragte, ob er Lust hat, für die WDR-Servicezeit Reparaturwerkstätten für Kaffeevollautomaten zu testen, sagte er spontan zu. Noch ahnte er nicht, worauf er sich eingelassen hatte. Gedacht war alles nach dem üblichen Muster: Präparierte Maschinen werden in verschiedene Werkstätten gegeben und das Ergebnis der Reparatur überprüft.
Der Test im Einzelnen
Gesagt, getan: Sechs Maschinen verschiedener Hersteller mit einem Neupreis zwischen 600 und 1000 Euro wurden mit den drei immer gleichen Fehlern vorbereitet: Haare im Fluometer, also dem Messgerät für den Wasserdurchfluss, das sich dann nicht mehr drehen kann, ein defektes Drainageventil in der Brühgruppe, wodurch das Wasser nicht mehr in der Brühgruppe ankommt und ein Fehler in der Elektronik, nämlich am Schutzleiter, der im Ernstfall einen Stromschlag des Kaffeeliebhabers verhindert. Der Schutzeiter muss laut Gesetz nach jeder Reparatur geprüft werden, damit der Kaffeevollautomat wieder sicher verwendet werden kann.
Zum Reparieren wurden die Maschinen zur Werkstatt eines großen Elektronikkonzerns, zweier Kaffeemaschinenhersteller und in drei private Werkstätten gegeben. Abenteuerlichste Abgabestelle: Ein Gartenhäuschen, da der Betreiber der Garagenwerkstatt gerade nicht anwesend war.
Das Ergebnis
Schon nach einem Tag kam das erste reparierte Gerät zurück. Doch die Auswertung des Tests musste noch ein wenig warten. Bis die letzten Maschinen von einem Hersteller und aus der überlasteten Garagenwerkstatt zurückkamen, vergingen rund vier Wochen. Heinz Peltzer ist erstaunt: Nach seiner Aussage sollte eine Reparatur nie länger als eine Woche, im Extremfall zwei Wochen, dauern. Auch preislich ist die Lage sehr unterschiedlich. Dreimal werden bis zu 100 Euro abgerechnet, was der Fachmann als angemessen betrachtet, die anderen drei Rechnungen weisen zum Teil deutlich höhere Pauschalbeträge aus.
Das Ergebnis der Reparatur-Überprüfung ist durchwachsen. Zwar haben alle Werkstätten die Haare entfernt und das defekte Drainageventil ersetzt. Doch nur bei zwei Maschinen wurde der Schutzleiter wieder ordnungsgemäß angeschlossen - in vier Maschinen bleibt er außer Funktion. Trotzdem wird die Überprüfung auf drei Rechnungen abgerechnet.
Die dickste Überraschung war jedoch, dass in einer der Werkstätten eine Maschine verwechselt wurde. So wurde eine der präparierten Maschinen unfreiwillig durch ein anderes Gerät der gleichen Marke ersetzt. Alle Nachforschungen über den Verbleib des ursprünglichen Geräts liefen ins Leere. Auch da kann Heinz Peltzer nur den Kopf schütteln: Sowas darf nicht passieren. Immerhin kam eine bessere Maschine zurück, als eingeschickt wurde - so gab es am Ende wenigstens keinen Ärger.